Schon im ersten Spiel traf unsere abgestiegene und dann stark verjüngte Jugendmannschaft in der NRW-Jugendliga, Gruppe West, auf den heißesten Aufstiegsanwärter aus Katernberg. Da beim Gegner jedoch Brett 1 und 6 fehlten und mit Ersatz gespielt werden musste, regte sich ein kleines Fünkchen Hoffnung. Pünktlich um 11 Uhr konnten folgende Begegnungen freigegeben werden:
1. Mio Simanowski (1950) – Maximilian Heldt (1946)
2. Maximilian Vavro (1794) – Jan Dette (1894)
3. Moritz Kremer (1742) – Clemens Waidelich (1794)
4. Ilya Dezent (1674) – Lukas Schimnatkowski (1750)
5. Max Peter Bartelt (1427) – Henrik Kennemann (1525)
6. Max-Lucas Bergmann (1363) – Anna Berenice Döpper (1498)
7. Jan Oltmanns (1068) – Manuel Huiskens (1385)
8. Lara Maria Paulweber (1156) – Nikita Gorainow (1259)
Die erste Begegnung war schon nach weniger als einer Stunde beendet, denn Max-Lucas hatte seiner taktisch versierten Gegnerin fast nichts entgegenzusetzen. An Brett 7 befindet sich Jan Oltmanns schon nach einer Dreiviertelstunde im Turm-Dame-Endspiel mit einem Minusbauern. Nachdem die Türme getauscht sind, gelingt es ihm jedoch, den Spieß umzudrehen, denn nun hat er einen Bauern mehr. Als sein Gegner dann ein relativ einfaches Dauerschach-Motiv übersieht und stattdessen die Damen abtauscht, ist der erste volle Punkt eine sichere Mülheimer Beute.
Inzwischen steht Max Peter recht vielversprechend. Schade dann, dass Lara nicht sieht, dass sie in zwei Zügen mindestens einen Turm gewinnen kann und stattdessen einen Bauern verliert. Sie landet schließlich im Läuferendspiel mit ungleichfarbigen Läufern und nach zwei Stunden Spielzeit war das Remis unterschriftsreif. Außerdem war zu schlucken, dass Max Peter, nachdem er schon aussichtsreif gestanden hatte, nach einem Figurenverlust mittlerweile auf verlorenem Posten stand. Zwar spielte er noch eine Zeitlang tapfer weiter, doch sein Gegner gab sich keine Blöße und nachdem eine weitere Figur gefallen war, gab es nach zweieinhalb Stunden erneut einen vollen Punkt für Katernberg. Da auch Maximilian schon nach etwa zwei Stunden am zweiten Brett seine Partie ebenfalls verloren hatte, lief die Nordjugend schon einem deutlichen Rückstand hinterher.
Von den letzten drei Partien ist zu berichten, dass Ilya noch 22 Minuten für die letzten 20 Züge hatte, während Mio nur 20 Minuten für 23 Züge blieben. Moritz hatte sich bisher gut gehalten, war aber dann in einem Turmendspiel mit Minusbauern geraten. Ilya stand jedoch trotz (oder wegen?) seines hohen Zeitverbrauchs ziemlich gut. Da Moritz die Partie schließlich nicht halten kann, ist der Kampf schon entschieden, denn Katernberg hat bereits 4,5 Punkte auf dem Konto.
Bei Ilya und Moritz verschärft sich die Zeitnot. Glücklicherweise behält Ilya die Übersicht und nach einem Qualitätsopfer kann er eine Figur und einen Bauern gewinnen und sein unwiderstehlicher Angriff schlägt durch. Mio hätte nun noch etwas Ergebniskosmetik betreiben können, doch die Zeit läuft ihm weg: 13,5 Minuten für 20 Züge, 7,5 Minuten für 16 Züge und dann 4,5 Minuten für 13 Züge. Auf dem Brett befindet sich ein nicht leichtes Schwerfigurenendspiel. Schließlich kam es, wie es kommen musste: Als Mio seine Dame gegen einen Turm wegstellte, hatte er nach 34 Zügen noch 20 Sekunden auf der Uhr.
Am Ende hieß es also 2,5:5,5. Gegen eine ersatzgeschwächte Katernberger Mannschaft hätte die Niederlage sicherlich nicht so deutlich ausfallen dürfen. Das nächste Spiel steht erst Anfang Dezember an, dann geht es nach Fritzdorf.
Alf Simanowski