Am Sonntag, dem 23.2.14 mussten wir zum Tabellenführer nach Köln-Porz. Dieses Spiel war in beiderseitgem Einvernehmen verlegt worden. Um so ärgerlicher war es, dass es bis zum Vortag dauerte, bis wir sicher sein konnten, dass wir mit acht Spielern würden fahren können. Dazu kam noch, dass ein Spieler nicht am vereinbarten Treffpunkt war, weil er sich mit der Zeit vertan hatte. Irgendwie klappte es dann doch noch und wir kamen gerade noch pünktlich am Spielort an. Stress also schon vor Beginn! Allerdings musste der Gegner ebenfalls mit Ersatz antreten, so dass es zu folgenden Paarungen kam:
- Mio Simanowski (1950) – Johann Krause (1662)
- Maximilian Vavro (1794) – Tobias Niesel (1689)
- Moritz Kremer (1742) – David Ramien (1797)
- Max Peter Bartelt (1429) – Daniel Yang (1487)
- Max-Lucas Bergmann (1395) – Dominik Priesmann (1620)
- Jan Oltmanns (1064) – Tobias Hübenthal (1553)
- Julian Lorra (898) – Dennis Kagan (1513)
- Anna-Martha Bergmann (774) – Ron Schröter (1430)
Die Paarungen machen deutlich, dass wir sicher nicht als Favorit nach Köln fuhren . . . Aber es wurde ein sehr spannender Kampf.
Schon nach etwas mehr als einer Stunde lagen wir dann mit 0:2 zurück, denn Julian, der seine Dame eingestellt hatte und Martha verloren recht chancenlos. Auch die Stellung von Max Peter, der schnell die Damen getauscht hatte, machte keinen Vertrauen erweckenden Eindruck. Dazu kam noch, dass Jan zwischenzeitlich vergessen hatte, seine Uhr zu drücken. Einen Hoffnungsschimmer gab es jedoch, als Max Peter, der ziemlich schnell seinen gegnerischen Turm hatte eindringen lassen und deshalb ziemlich schlecht stand, eine Dreiviertelstunde später eine Qualität für einen Bauern hatte. Einen richtigen Lichtblick gab es dann, als es Max-Lucas wenig später gelang, das Doppelturmendspiel gegen seinen Gegner remis zu halten. Der erste halbe Punkt war also da!
Auf den anderen Brettern zeichnete sich jedoch kein schnelles Ende ab, allerdings wird Max Peter trotz seiner Mehrqualität mehr und mehr von den verbundenen Bauern seines Gegners bedrängt, bis er schließlich noch einen weiteren Bauern verliert. Außerdem gibt Mios Bedenkzeit etwas zu Sorgen Anlass. Zwar steht er ganz gut, hat aber für 16 Züge nur noch 22 Minuten Zeit. Auch Moritz denkt ziemlich viel nach.
Doch dann ist plötzlich eine Partie zu Ende, denn Jan gewinnt mit einer Bauerngabel eine ganze Figur und der Gegner, der sehr viel Zeit verbraucht und zuvor schon einen Bauern verloren hatte, kapituliert. Es steht also nur noch 1,5:2,5!
Nach zweieinhalb Stunden Spielzeit hat Mio seine gröbste Zeitnot nach 32 Zügen überstanden und steht nach wie vor gut. Moritz hat allerdings auch nur noch 22 Minuten für 16 Züge und bei Max Peter zeichnet sich ab, dass er Probleme haben wird, die Partie remis zu halten.
Eine weitere halbe Stunde gibt es auf den Brettern folgende Neuigkeiten: Max hat Qualität und Bauern gewonnen und befindet sich auf der Siegerstraße. Genauso zeichnet sich aber der Verlust von Max Peter ab, der sich gegen die Bauernlawine seines Gegners nicht wirksam schützen kann. Eine Viertelstunde später verliert er dann auch seine Partie, so dass der alte Zwei-Punkte-Vorsprung leider wiederhergestellt ist. Moritz hat derweil nur noch etwas mehr als drei Minuten für neun Züge. Mit nur noch fünf Sekunden schafft er schließlich die Zeitkontrolle, hat jedoch eine Minusqualität und lässt dann auch noch einen Bauern stehen.
Nach dreieinhalb Stunden spielt nur noch Moritz, denn Max hat seine Partie erwartungsgemäß gewonnen und Max Peter leider verloren. Mio konnte seine Partie, in die er auch nach dem 40.Zug viel Zeit investierte, nach einem taktischen Schlag gewinnen. Sein Gegner steht auf einmal mit zwei Bauern weniger da und verliert im nachfolgenden Angriffshagel schließlich einen ganzen Turm. Es steht also 3,5:3,5.
Natürlich hofften wir, dass Moritz sein Endspiel mit Minusqualität und Minusbauer noch irgendwie würde halten können, doch zwanzig Minuten später wurden wir auch dieser Illusion beraubt. Der Kampf ging also am Ende mit 3,5:4,5 denkbar knapp verloren. Das ist zwar schade, aber andererseits wäre bei dem nominellen Unterschied auch eine höhere Niederlage keine Überraschung gewesen. Am 16.3. geht es im Schachzentrum – hoffentlich dann wieder komplett – mit dem Spiel gegen OSC Rheinhausen weiter.
Alf Simanowski