Am Sonntag, dem 17.3. hatte unsere erste Jugendmannschaft den Spitzenreiter aus Köln-Porz zu Gast. Da wir auf unser drittes Brett, Raphael-Timon Reinhardt, verzichten mussten, war es klar, dass es sehr schwer werden würde. Als es elf Uhr geworden war, wurden die Bretter ordnungsgemäß freigegeben und es kam zu folgenden Paarungen:
- Mio Simanowski (1835) – Michael Kremser (2116)
- Agnes Stoer (1827) – Xianlang Xu (2023)
- Maximilian Vavro (1795) – Frederik Eigemann (1930)
- Ilya Dezent (1696) – Julian Eigemann (1938)
- Mathias Vavro (1673) – Kai Finke (1924)
- Nathan Stoer (1726) – Ramil Sabirov (1984)
- Moritz Kremer (1733) – Maikel Faust (1645)
- Simon Messing (1719) – Florian Spindler (1691)
Eigentlich kam es noch nicht zu diesen Paarungen, denn auf Porzer Seite war erst die Hälfte der Mannschaft anwesend, da der andere PKW noch nicht am Ziel war. Bei uns fehlten noch Nathan und Simon. Agnes war gekommen, unmittelbar bevor die Uhren angestellt wurden. Die zweite Hälfte der Porzer Spieler setzte sich mit etwa zehnminütiger Verspätung ans Brett. Den ersten Dämpfer gab es dann nach einer Stunde, denn Nathan erschien nicht. Simon dagegen war genau 18 Minuten zu spät gekommen.
Das erste „reguläre“ Ergebnis gab es schon nach einer Stunde und zwanzig Minuten. Nach einer anspruchslosen, nur aus 22 Zügen bestehenden „Abtauschpartie“ einigte sich Moritz mit seinem Gegner auf Remis.
Nach ungefähr zweieinhalb Stunden gab es dann einen vollen Punkt für uns, denn Maximilian hatte am dritten Brett erfreulicher Weise gegen seinen etwa 150 DWZ-Punkte stärkeren Gegner gewonnen. Zwar hatte er mit zwei Figuren gegen einen Turm gespielt, doch hatte sein Gegner einen starlen Angriff aufgebaut. Als er dafür jedoch seine Königsstellung vernachlässigte, bekam Max Gegenspiel. Der „Höhepunkt“ der Partie war ihr Ende: Der Porzer Spieler übersieht ein einzügiges Matt mitten auf dem Brett!
Nach drei Stunden Spielzeit bringt uns dann Simon in Front. Nachdem er beinahe zwanzig Minuten zu spät gekommen war, nahm er sich trotzdem sehr viel Zeit. Als er seine Partie nach 33 Zügen gewann, hatte er gerade noch sechs Minuten auf der Uhr.
Fast zeitgleich verliert Mathias seine Partie, womit der Gleichstand wieder hergestellt war. Zwar hatte er lange Zeit einen Mehrbauern, doch war seine Struktur derart geschwächt, dass er sich schließlich in einem Damenendspiel mit Minusbauern wiederfand. Da sein Gegner seinen Freibauern effektvoll in Szene setzen konnte, musste Mathias ihm schließlich die Hand reichen.
Eine gute halbe Stunde bringt uns jedoch Mio gegen den zweitstärksten Spieler der Liga wieder in Führung. Durch eine schöne Kombination gelingt es ihm, die gegnerische Dame für zwei Figuren zu erobern.
Nun wurde es richtig spannend, dieses Zwischenergebnis hatte niemand erwartet, zudem wir ja in Unterzahl spielten! Es blieben nur noch Agnes und Ilya. Da Nathans Partie mit 0:3 anstelle von 1:3 gewertet wurde, würde ein 4:4-Endergebnis nicht zu einer Punkteteilung, d.h. 16:16 reichen.
Agnes hatte zu Anfang sehr flott gespielt und hatte für die ersten 30 Züge nur ungefähr 50 Minuten Bedenkzeit verbraucht. Sie war schließlich in einem Turmendspiel mit Minusbauern gelandet, dass aber aufgrund des gegnerischen Doppelbauern einen totremisen Eindruck machte. Ihr Gegner musste jedoch auf grund der Gesamtsituation weiterspielen und darauf hoffen, dass Agnes einen Fehler machen würde. Am vierten Brett hatte Ilya seinen Gegner derart in Bedrängnis gebracht, dass dieser eine volle Stunde (!) nach einer Lösung suchte und dann nach 18 Zügen mit einer Restbedenkzeit von nur noch neun Minuten verblieb. Den Qualitätsverlust konnte er aber dadurch trotzdem nicht mehr verhindern. Allerdings hatte sich, da die Situation auf dem Brett recht komplziert war, Ilya dem Tempo seines Gegners angepasst. Das Resultat war, dass schließlich beide Spieler unter eine Restbedenkzeit von fünf Minuten fielen. Als das Blättchen des Gegners fiel und die Uhren für ein Nachtragen der Züge angehalten wurden, hatte Ilya noch genau eine Sekunde auf der Uhr. Allerdings waren zu diesem Zeitpunkt schon 46 Züge gespielt. Agnes‘ Gegner hatte sich nach 97 (!) Zügen endlich ins Remis gefügt, so dass wie mit 4:3 führten.
Die Kehrseite der Medaille war jedoch, dass Illa nach der Zeitnotschlacht in einem verlorenen Bauernendspiel gelandet war. Zwar kämpfte er noch, doch nach beinahe fünfeinhalb Stunden musster sich mit der Niederlage abfinden.
Unsere Mannschaft hat somit zwar trotz Unterzahl gegen den Spitzenreiter ein 4:4 erkämpft, doch nach der Jugendwertung aufgrund der kampflosen Niederlage mit 15:16 verloren. Wirklich ärgerlich!
Im letzten Spiel am 21.4. in April in Paderborn geht es nun um alles. Die letzten drei Mannschaften sind punktgleich, wobei die Nordjugend die meisten Brettpunkte aufweist. Mülheim ist Tabellensechster und spielt gegen den Vorletzten. Ein Remis reicht also für den Klassenerhalt. Der Tabellenletzte aus Münster spielt gegen den Spitzenreiter aus Porz, dem ein Remis für den Meistertitel reicht.
Alf Simanowski