U16: Enttäuschende Platzierung bei der DVM

Nach einer reibungslosen Zugfahrt kamen wir gegen 17:30 Uhr in Naumburg/Saale an und wurden dort wie verabredet mit einem Kleinbus abgeholt und zum Turnierort gefahren. Es handelte sich um das „Euroville Sport- und Jugendhotel“, eine weitläufige Anlage, die nichts zu wünschen übrig ließ, was das Rahmenprogramm anbetraf.Bei der Betreuerbesprechung – deren genaue Anfangszeit trotz mehrmaliger Anfrage nicht in Erfahrung zu bringen war und die schon begonnen hatte, als der Betreuer zum wiederholten Mal nachsah – wurde klar, dass das Ausgangsklassement, wie schon fast erwartet, gehörig durcheinander gewirbelt worden war. Für unser Team hatte dies jedoch kaum Auswirkungen, wir wurden um einen Platz hochgesetzt und befanden uns nun an Position 13. Das wir gleich zu Anfang gegen einen Titelanwärter spielen mussten, war somit klar.

Runde 1: Start mit einer Niederlage

Am nächsten Morgen um kurz nach neun – nach der Begrüßung der Turnierleitung und des Schirmherrn, eines MdL von den Grünen – kam es gegen unseren Gegner aus Vaterstetten (Bayern) zu folgenden Paarungen:

  1. Mio Simanowski (1887) – Ferdinand Xiong (1987)

  2. Maximilian Vavro (1761) – Raphael Nitsche-Hahn (1892)

  3. Nathan Stoer (1729) – Oliver Schackmann (1896)

  4. Moritz Kremer (1725) – Maxim Frenkel (1715)

Max verliert nach bereits etwas mehr als eineinhalb Stunden. Sein Gegner sieht nach einem Figuren- und anschließendem Qualitätsopfer eine fünfzügige Mattkombination.

Nach etwas mehr als zwei Stunden sieht Moritz‘ Stellung gut aus, Mio spielt im Doppelturmend­spiel mit Leichtfigur mit zwei Mehrbauern. Etwas überraschend geht diese Partie nach knapp drei Stunden jedoch remis aus. Zwar hatte Mio noch immer zwei Bauern mehr, doch bei knapp werdender Bedenkzeit sah er einen zwangsläufigen Turmtausch und einen Bauernverlust. Da der Springer seines Gegners wesentlich aktiver stand, bot er von sich aus Remis, was natürlich auch angenommen wurde.

Bei Nathan und Moritz bleibt es noch eine Zeitlang bei ausgeglichenen Stellungen. Das Remis von Moritz ging dann auch im Leichtfigurenendspiel mit je zwei Figuren und sechs Bauern in Ordnung.

Nathan verliert jedoch noch die Qualität und dann die Partie, so dass der erste Kampf recht deutlich mit 1:3 verloren geht, womit unsere Jungs dann auch wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet waren.

Runde 2: Diesmal ein Sieg gegen Bayern

Am Nachmittag kam der Gegner wieder aus Bayern. Wir spielten gegen den SC Höchstadt/Aisch. Es kam zu folgenden Paarungen:

  1. Mio Simanowski (1887) – Lukas Schulz (1886)

  2. Maximilian Vavro (1764) – Christian Koch (1742)

  3. Nathan Stoer (1729) – Alexander Mönius (1566)

  4. Moritz Kremer (1725) – Oliver Mönius (1331)

Mio erlebt gleich zu Anfang eine kleine Überraschung, denn nach langer Zeit bekommt er mal wieder das Königsgambit vorgesetzt. Er hatte zwar Probleme sich an die richtigen Züge zu erinnern, aber irgendwie ging es dann.

Nach einer guten halben Stunde spielt Nathan schon mit einem Minusbauern und seine Stellung macht keinen gesunden Eindruck. Nach zwei Stunden steht Moritz schon auf Gewinn, denn er hat eine glatte Mehrfigur und viel versprechenden Angriff. Mio hat sich seine Bauernstruktur ziemlich zerrütten lassen, so dass seine Stellung nicht besonders gut aussieht.

Moritz‘ Angriff schlägt zwar nicht durch, doch er bringt die Partie sicher nach Hause. Zur gleichen Zeit muss allerdings Nathan die Segel streichen, nachdem sein Gegner beide Türme auf der siebten Reihe platzieren konnte.

Mio steht derweil neben dem Brett und macht einen ziemlich entspannten Eindruck. Als sein Gegner wenig später ein Remisangebot annimmt, spielt nur noch Max. Mio hatte gesehen, dass dieser mehr als komfortabel stand. Dass sein Gegner, obwohl er leicht besser stand, das Remisangebot annahm, bleibt ein Rätsel.

Als nach etwa dreieinhalb Stunden Max‘ Gegner keine andere Wahl hat, als seine Dame für einen Turm zu geben, ist der erste Mannschaftssieg perfekt. Prima Leistung von Max, nachdem er am Vormittag so sehenswert ausgeknockt worden war! Endergebnis 2,5:1,5.

Runde 3: Niederlage im NRW-Duell

Wie schon erwartet, hieß unser nächster Gegner SG Solingen. Dabei kam es, nachdem alle gut ausgeschlafen waren, zu folgenden Paarungen:

  1. Mio Simanowski (1887) – Jan Hobusch (2064)

  2. Maximilian Vavro (1761) – Kevin Zolfagharian (1912)

  3. Nathan Stoer (1729) – Daniel Reksten (1893)

  4. Moritz Kremer (1725) – Philipp Nguyen (1450)

    Der Kampf begann mit einer kleinen psychologischen List: Wir hatten mitbekommen, dass Jan Hobusch sich offensichtlich sehr genau vorbereitete. Ein Blick in die Datenbank zeigte, dass er in den letzten beiden Jahren bei allen bedeutenden Turnieren stets Caro-Kann gegen e4 spielte. Da für ihn genauso leicht zu ersehen war, dass Mio stets die Durchzugsvariante wählte, bereitete Letzterer, um für eine kleine Überraschung zu sorgen, jedoch die Abtauschvariante vor. Die Überraschung war jedoch auf unserer Seite, als Jan Hobusch mit c5 antwortete und anschließend Mios Ungarische Variante zuließ. Damit war klar, wie er sich vorbereitet hatte. Da Mio auf der letzten DVM genau in dieser Variante mit einem unerwarteten Zug überrascht worden war, hatte er sich die Variante genauer angesehen. Und genau dieser Zug kam wieder, so dass man auf ein interessantes Duell hoffen konnte.Aber nun zum eigentlichen Kampf.

    Schon nach einer halben Stunde hat Max gegen seinen starken Gegner einen Springer auf h8 stehen und steht mit einer Qualität weniger da.

    Etwa eine Stunde später steht Moritz ziemlich schlecht, da sein König in der Mitte verblieben ist und er überdies zwei unbewegliche Figuren hat. Für die ersten 12 Züge hat er schon fast eine Stunde (inkl. Inkrement) verbraucht. Max spielt wie erwartet mit zwei Figuren gegen Turm und Bauern. Die Kehrseite der Medaille ist jedoch, dass er in der Zeit, als er den Springer auf h8 abholte, nichts für seine Entwicklung tun konnte.

    Nach etwas mehr als zwei Stunden hat Max endlich eine Figur aktivieren können, aber er steht noch immer gedrückt,. Die letzten fünf Züge hat er jedoch deutlich schneller gezogen. Nathan spielt mittlerweile mit einem Bauern weniger.

    Etwa eine Dreiviertelstunde später hat Max seine Partie (nach nur 25 Zügen) bereits verloren. Zwar hatte er einen starken Gegner, doch hätte die Partie nach dem Sieg am Vortag besser sein können. Moritz spielt nun ein Doppelturmendspiel mit einem Minusbauern. Außerdem weist er einen deutlichen Zeitrückstand auf. Für 17 Züge bis zur Zeitkontrolle hat er nur noch 13 Minuten und den jeweiligen 30-Sekunden-Aufschlag.

    Eine knappe halbe Stunde später steht Moritz im Turmendspiel mit je fünf Bauern und die Stellung ist zumindest ausgeglichen. Mio spielt mit zwei Türmen gegen Turm und zwei Figuren, bei je vier Bauern.

    Nach knapp vier Stunden hat Mio dann seine Partie verloren. Er hatte eine kleine Kombination übersehen, die dem Gegner zwei Figuren für einen Turm einbrachte. Danach ließ sich dieser die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, gewann noch einen Bauern und schließlich auch die Partie. Zwar sieht es nun bei Moritz nach einem Gewinn aus, da er im Endspiel einen Bauern umgewandelt hat und mit Dame gegen zwei verbundene und vom König gedeckte Randbauern spielt, doch Nathan spielt mittlerweile mit zwei Bauern weniger.

    Wenig später gewinnt dann Moritz seine Partie und der Kampf am dritten Brett endet nach 50 Zügen überraschenderweise mit einem Remis. Nun ja, der Mannschaftssieg der Solinger war ja auch so gesichert. Fazit: Eine nicht ganz unerwartete Niederlage gegen unseren Nachbarn aus Solingen.

Runde 4: Knapper Sieg nach spannendem Spiel

Am Nachmittag kam unser Gegner dann aus Leipzig. Mit der SG Leipzig trafen wir auf einen Verein, der in der Startrangliste vier Plätze über uns gesetzt war. Nachfolgend die Paarungen.

1. Mio Simanowski (1887) – Sebastian Peczely (2024)

2. Maximilian Vavro (1761) – Robert Kreyssig (2049)

3. Nathan Stoer (1729) – Tom Waschischeck (1645)

4. Moritz Kremer (1725) – Tim Wildermuth (1601)

Es mussten also auf den unteren beiden Bretter Punkte geholt und auf den beiden ersten Brettern darauf gehofft werden, dass Max oder Mio gegen ihre starken Gegner vielleicht noch ein halbes Pünktchen ergatterten. Aber was sind schon Zahlen . . .

Moritz ist gegenüber dem Vormittag nicht wieder zu erkennen und spielt die ersten 15 Züge wesentlich schneller als sonst. Mio bekommt wie erwartet Spanisch und er hat sich selbst schon auf eine lange Partie eingestellt. Nach der Eröffnung verfügt er als Schwarzer jedoch über leichte Vorteile. Diese verflüchtigen sich im Mittelspiel der positionell gefärbten Partie jedoch wieder. Die Partie bewegt sich die ganze Zeit in remislichen Breiten, bis Mio bei einer Abtauschaktion einen Bauern einbüßt und sich dann in besagtem Doppelturmendspiel befindet.

Nach etwa eineinhalb Stunden sind auf dem vierten Brett schon 22 bzw. 23 Züge gespielt. Moritz spielt druckvoll nach vorne und hat seinen König entblößt, um Angriff zu erhalten. Nach etwa zwei Stunden hat er zwar einen Bauern weniger, aber auf dem Brett sieht es sehr vorteilhaft aus. Nathan spielt ebenfalls mit einem Minusbauern, doch sieht seine Stellung längst nicht so gut aus.

Nach etwa drei Stunden holt Moritz als erster einen vollen Punkt. Bei seinem Angriff konnte er nach einem Fehler die Dame des Gegners geschickt fesseln, so dass diese für einen Turm fiel.

Freudige Überraschung dann, als ich den Turniersaal wieder betrete, denn Nathan spielt plötzlich mit Figur gegen Bauern! Bei Mio sieht es jedoch nicht so gut aus, denn er spielt im Doppelturmendspiel mit drei gegen vier Bauern.

Nach dreieinhalb Stunden hat Nathan seine Partie gewonnen, nach einem Figureneinsteller seines Gegners brachte er die Partie sicher nach Hause. Mio kämpft noch weiter, doch hat er am Ende mit Turm gegen Turm und Bauer keine Chance. Etwas traurig für ihn, denn er fängt sich heute zwei Niederlagen ein.

Alles hängt also an Max. Hier hat sich eine sehr zähe Partie entwickelt. Nach mehr als vier Stunden sind lediglich zwei Leichtfiguren und ein Bauer getauscht, doch Max achtet darauf, dass die Partie nie die Remisbreite verlässt, ohne sich jedoch dabei zu verkriechen. Schließlich gelingt das schwierige Unterfangen und Max drängt seinem Gegner ein Dauerschach auf. Zwei nicht unbedingt erwartete Mannschaftspunkte konnten gefeiert werden. Außerdem sind die Partien deutlich länger geworden, durchschnittliche Zugzahl dieses Mal 54!

Runde 5 gegen BSG Grün-Weiß Leipzig: Unentschieden

Noch am gleichen Abend zeigte sich, dass es sich beim nächsten Gegner um die andere Mannschaft aus Leipzig, nämlich BSG Grün-Weiß Leipzig, handelte. Auch die Aufstellung ähnelte sich sehr, was vor allem für Max ein Problem war:

1. Mio Simanowski (1887) – Leonard Richter (2010)

2. Maximilian Vavro (1761) – Felix Schmücker (2038)

3. Nathan Stoer (1729) – Victor Caprita (1482)

4. Moritz Kremer (1725) – Matthes Schaefer (1344)

Bei der Vorbereitung sah Mio, dass sein Gegner Sizilianisch spielt und suchte in der Ungarischen Variante etwas gegen 7…f5. Dieser spielt jedoch ganz orthodox.

Nach einer Dreiviertelstunde steht Nathan bereits sehr gut, hat er doch schon Turm und Dame auf der h-Linie versammelt. Leider verflacht die Stellung danach wieder.

Nach etwas mehr als zwei Stunden steht Moritz gut, er scheint die e-Linie vollständig unter Kontrolle zu haben. Nach einer weiteren halben Stunde steht Nathan wieder ganz gut. Unterdessen muss sich auf Brett zwei Max seinem starken Gegner beugen, denn er spielt mit einer Qualität weniger.

Nach etwas mehr als drei Stunden geht Nathans Partie plötzlich siegreich zu Ende. Was sein Gegner wohl zunächst als einfachen Figurentausch betrachtet hatte, entpuppte sich bereits als Gewinnzug. Er hatte offensichtlich mit der Dame zurücknehmen wollen, dann aber gesehen, dass er dann nach einem Turmopfer von Nathan in ein unabwendbares dreizügiges Matt gelaufen wäre. Da er nun einfach mit einer Minusfigur verblieb, gab er die Partie sofort auf.

Unterdessen befindet sich Moritz in einem Schwerfigurenendspiel mit je sechs Bauern, in dem er schlechter steht. Nach einem Gerangel um zwei wichtige Linien war er schließlich ins Hintertreffen geraten. Doch dann sehen wir Moritz im Glück, denn sein Gegner war offensichtlich weggetreten, als er einen seiner Türme einstellte.

Das sah der Berichterstatter erst bei der Eingabe der Partie, als er wieder den Turniersaal betrat, war nämlich plötzlich der Kampf zu Ende. Ein Blick auf den Spielbericht beim Turnierleiter zeigte: Das Spiel war 2:2 ausgegangen. Nominell gesehen nicht unbedingt eine große Überraschung, doch die „große Rochade“ von Mio schmerzte schon ein wenig. Er war schon ungefähr ab dem 20. Zug überspielt worden. Den entscheidenden Fehler machte er wohl, als er eine Mattdrohung zuließ und dann Material einbüßte. Traurig, dass Mios Gegner ganz am Ende noch ein vierzügiges Matt übersieht. Der Gegner von Max gibt am Ende noch die Qualität zurück, um in ein gewonnenes Bauernendspiel abzuwickeln.

Runde 6 gegen Iserlohn: Ernüchterung nach gutem Anfang

Wie schon erwartet, kam es dann am Nachmittag zum nächsten NRW-internen Duell, denn der Gegner hieß Königsspringer Iserlohn. Das NRW-Endspiel der U16-MM hatten wir gegen diese Mannschaft knapp verloren. Die Paarungen:

1. Mio Simanowski (1887) – Jonas Glatzel (1962)

2. Maximilian Vavro (1761) – Tobias Dröttboom (1785)

3. Nathan Stoer (1729) – Lukas von Bargen (1661)

4. Moritz Kremer (1725) – Arne Nissen (1082)

Nach gut eineinhalb Stunden sind auf Brett zwei schon ca. 35 Züge gespielt und Max spielt mit Läufer und vier Bauern gegen Springer und drei Bauern.

Eine Dreiviertelstunde später hat Max zwei Bauern mehr und auch Moritz befindet sich im Springer­endspiel mit sechs gegen fünf Bauern.

Nach knapp drei Stunden steht es 2:0 für uns, denn Moritz und Max haben ihre Partien gewonnen. Beide hatten ihren materiellen Vorteil im Endspiel sicher nach Hause gebracht. Vor allem Max‘ Sieg war einmal mehr sehr wichtig. Es brauchte an den anderen beiden Brettern also nur noch ein halbes Pünktchen geholt werden um eine gute Ausgangslage für die letzte Runde zu erlangen.

Ein Blick zeigte aber, dass Nathan plötzlich mit einer ganzen Figur weniger spielt. Hier reduzierte sich also die Hoffnung auf den halben Punkt. Es würde somit darauf hinauslaufen, dass am Ende alles an Mio hängt. Jedoch hat er zu diesem Zeitpunkt im Doppelturmendspiel einen Bauern mehr und es sollte gelingen. Allerdings hat er deutlich weniger Restbedenkzeit als sein Gegner.

Nach dreieinhalb Stunden hat Nathan dann verloren. Er hatte schon deutlich schlechter gestanden, als er sich dafür entschied anstelle von zwei Bauern gleich einen ganzen Läufer zu geben. Ein Blick auf Mios Brett gibt mir ein erstes mulmiges Gefühl, denn er befindet sich im Turmendspiel mit je fünf Bauern. Die erste Zeitkontrolle ist zwar geschafft, aber sein Gegner hat nach wie vor deutlichen Zeitvorteil.

Es kam dann wie es kommen musste: Nach über vier Stunden verliert Mio die Partie noch und es steht am Ende wieder nur 2:2. Definitiv ein Mannschaftspunkt zu wenig! Große Enttäuschung.

Letzte Runde gegen Sasbach

In der letzten Runde ging es noch gegen den SF Sasbach, die Mannschaft, die im Ausgangsklasse­ment die Position drei einnahm, also offensichtlich bisher nicht den Erwartungen gemäß gespielt hatte. Am Ende also noch einmal eine nominell sehr starke Mannschaft, so dass es zu folgenden Paarungen kam:

1. Mio Simanowski (1887) – Marco Riehle (1913)

2. Maximilian Vavro (1761) – Dominik Bohnert (1861)

3. Nathan Stoer (1729) – Thilo Ehmann (1918)

4. Moritz Kremer (1725) – Hans-Erich Gubela (1846)

Nach ca. eineinhalb Stunden hat Max eine ganze Qualität mehr, steht aber ziemlich eingeengt.

Nach etwa zwei Stunden ist Mios Restbedenkzeit schon unter zwanzig Minuten gefallen. Max spielt nach wie vor mit einer Mehrqualität, seine Königsstellung ist aber zerrüttet.

Eine halbe Stunde später hat Max seine Partie verloren. Der Gegner hat seine Königsstellung gnadenlos ausgenutzt und einen Mattangriff gestartet. Auf Nathans Brett sieht es sehr gut aus, denn er hat großen Zeitvorteil. (Der Gegner hat noch acht Minuten (+ Aufschlag) für die letzten 18 Züge.)

Nach drei Stunden ist Moritz im Springerendspiel mit je sechs Bauern gelandet. Die Zeit von Nathans Gegner ist weiter zusammengeschmolzen, er hat jetzt nur noch hat noch zwei Minuten für die letzten 11 Züge. Mio befindet sich bereits wieder auf der Verliererstraße, denn er spielt mit Turm gegen zwei Figuren und drei Bauern.

Wenig später hat dann Mio seine Partie verloren, aber Nathan sorgt für eine Überraschung: Gegen seinen stärksten Gegner gewinnt er. Nachdem er eine Figur gewonnen hatte, war der Rest kein Problem mehr.

Moritz verliert sein Springerendspiel nach über vier Stunden. Er hatte nach 37 Zügen ein Remisangebot seines Gegners abgelehnt und kurz darauf einen Bauern eingestellt.

Fazit

Am Ende also noch einmal mit 1:3 deutlich verloren und in der Endabrechnung der 16. Platz, das schlechteste Ergebnis, das unter der Betreuung des Berichterstatters je erzielt wurde. Meister wurde die SG Porz, die ein sehr gutes Turnier spielte. Zur Erinnerung: Gegen die genau die gleiche Mannschaft hatte unser Team in der NRW-Liga noch knapp, aber keineswegs glücklich gewonnen. Ein Wort noch zu den Einzelspielern:

Moritz war das erwartet starke vierte Brett und wie erhofft der große Punktesammler. Gegen einen etwa gleich starken Gegner remisierte er, nur gegen einen ca. 100 Punkte stärkeren verlor er seine Partie. Er hat die in ihn gesetzten Erwartungen voll erfüllt. Dass er nur ein relativ kleines DWZ-Plus erzielen konnte, liegt sicherlich nicht an ihm, sondern an seiner Gegnerschaft.

Nathan hat eigentlich gespielt, wie man es von ihm kennt, nämlich einmal Hui und einmal Pfui. Insgesamt gesehen hat er aber die Erwartungen erfüllt, denn er hat bei 50 Prozent genau seine Leistung gespielt.

Max bekam an Brett zwei die erwartet starken Gegner. Zum Teil war er diesen nicht gewachsen, doch gab es auch bei ihm erfreuliche Ergebnisse. Er hat zwar nur 2,5 Punkte geholt, doch zum Vorwurf kann man ihm das sicherlich nicht machen.

Mio war der einzige, der wirklich auf ganzer Linie enttäuscht hat. Dass er schwere Gegner bekommen würde, wusste er lange vorher. Als Mannschaftsführer ist ihm sicher anzulasten, dass er seinen Gegnern praktisch in jeder Partie zwischen dem 20. und dem 25. Zug Remis bot. (Es wurde nach der „Sofia-Regel“ gespielt, so dass Remisangebote erst nach dem 20. Zug erlaubt waren.)

Die Rückfahrt nach Mülheim verlief – trotz geringer Umsteigezeiten – glücklicherweise auch planmäßig, so dass wir abends um kurz vor neun erschöpft, aber nicht zufrieden am Bahnhof waren.