Nordjugend 1: Abstieg nach unglücklicher Niederlage

Am Sonntag, dem 21.4. mussten wir uns auf die lange Reise nach Paderborn machen, um dort das letzte Saisonziel in der Jugendbundesliga zu bestreiten. Die Tabellensituation war eindeutig: Die letzten drei Mannschaften waren punktgleich, der 6. (Nordjugend) spielte gegen den 7. und der Tabellenletzte aus Münster musste beim Tabellenführer in Porz antreten, der seinerseits gewinnen musste, um sich den Meistertitel zu sichern. Ein Unentschieden würde also reichen. Da Raphael-Timon bereits vor einiger Zeit abgesagt hatte und überdies vier (!) weitere Ersatzleute bzw. Aufrücker nicht zur Verfügung standen, musste Max Peter Bartelt ran. Er machte seine Sache sehr gut, das schon einmal vorweg! Nach 145 km Autofahrt kam es zu folgenden Paarungen:

  1. Mio Simanowski (1833) – Philipp Hötte (2074)
  2. Agnes Stoer (1819) – Jannis Altenbernd (1975)
  3. Maximilian Vavro (1795) – Moritz Neukötter (1863)
  4. Ilya Dezent (1696) – Philipp Gehle (1629)
  5. Mathias Vavro (1673) – Johannes Neuwald (1558)
  6. Nathan Stoer (1804) – Janik Kruse (1524)
  7. Moritz Kremer (1697) – Franziska Höschen (1461)
  8. Max Peter Bartelt (1226) – Sven Kruschinski (1342)

 

Schon nach zwei Stunden stand es 1:0 für die Nordjugend, denn Moritz machte am 7. Brett kurzen Prozess mit seiner Gegnerin. Zuerst gewann er einen Bauern und riss den gegnerischen Königsflügel auf, dann baute er so viel Druck auf, dass er schließlich einen gegnerischen Springer fesseln und erobern konnte. Saubere Partie!

Eine gute Stunde später waren wir sogar mit zwei Punkten in Front, denn unser junger Ersatzmann am 8. Brett konnte nach aufregender Schlacht seine Partie gewinnen. Schon nach einer halben Stunde spielte er mit einer ganzen Figur mehr und hatte sich auch ansonsten so gut entwickelt, dass der Sieg nur eine Frage der Zeit zu sein schien. Doch dann übersah er eine Gabel und verlor seine Dame. Letzten Endes konnte er dafür jedoch noch eine Figur und zwei Bauern einheimsen, so dass die Sache noch gar nicht klar war. Am Ende spielte er mit Turm und Figur gegen die gegnerische Dame, konnte einen Bauern durchbringen und sich über ein gelungenes Debüt freuen.

Nur wenig später stand es allerdings nur noch 2:1, da Maximilian seine Partie verlor. Diese Niederlage hatte sich schon lange abgezeichnet, denn er spielte fast die ganze Partie über mit einer Figur weniger. Sein Gegner brachte diesen materiellen Vorteil dann auch sicher ins Ziel.

Nach knapp vier Stunden Spielzeit schraubte Mathias den Vorsprung wieder auf den ursprünglichen Wert, denn kurz vor der Zeitkontrolle stellte sein Gegner einen ganzen Turm ein. Als der 40. Zug gemacht war, hatte Mathias übrigens gerade noch 14 Sekunden auf der Uhr!

Wenige Minuten später remisiert Nathan gegen seinen Gegner, nachdem er in einem ungleichfarbigen Läuferendspiel gelandet war. Das Partieergebnis war hier schon seit geraumer Zeit abzusehen. 3,5:1,5, nur noch ein halber Punkt musste her, um den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen.

Wie sah es auf den anderen Brettern aus? Insgesamt gut!

Ilya hatte nach einer haarsträubenden Zeitnotschlacht eine ganze Qualität gewonnen und würde das Ding schon irgendwie nach Hause schaukeln. Agnes stand leider auf Verlust, da sie, genauso wie Maximilian schon seit einiger Zeit mit einer Figur weniger spielte. Mio befand sich mit seinem Gegner in einem ausgeglichenen Schwerfigurenendspiel und schon mehrere abgelehnte Remisangebote hatten die Seiten gewechselt.

Als ich gegen Viertel vor vier von einem kleinen Ausflug zum angrenzenden Fußballplatz zurückkam, war die Partie am vierten Brett beendet. Ilya hatte sie ganz überraschend verloren. Wie ich später hörte, hatte er ein zweizügiges Matt übersehen. Somit war der Vorsprung unerwartet zusammengeschrumpt und es kam auf Mio an, denn Agnes spielte nach wie vor mit einer Figur weniger.

Eine halbe Stunde später war der Kampf dann vorbei. Mios Gegner hatte mehr und mehr Druck auf den Königsflügel aufgebaut und plötzlich ging gar nichts mehr. Zwar spielte Agnes noch einige Minuten weiter, doch genauso wie am dritten Brett brachte ihr Gegner den materiellen Vorteil sicher nach Hause. Eine herbe Enttäuschung, denn damit, dass dieses Spiel noch verloren gehen würde, hatte sicherlich niemand gerechnet. Die Jugendbundesliga ist somir erst einmal Vergangenheit!

 

Alf Simanowski