Liebe Freunde und Förderer des SV MH Nord, liebe Vereinsmitglieder
Es gibt nicht viele Vereine in Mülheim, die das spielerische Potential haben, um sich für die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb, dem Europapokal, zu qualifizieren. Der Schachverein MH Nord hat dieses in diesem Jahr zum dritten Mal geschafft. Dank einiger Förderer – besonders seien hier die Mülheimer Bürgerstiftung und die Mülheimer Sparkasse genannt und gedankt – konnte er die Mittel für Reise-, Teilnahme- und Hotelkosten aufbringen um eine Mannschaft zum Austragungsort Bilbao (Spanien) zu entsenden, die im Mittelfeld der dort teilnehmenden Weltelite erfolgreich mitspielen soll und wohl auch kann.
Die Hälfte des Turniers ist gespielt, Zeit also für einen kurzen Zwischenbericht.
In Bilbao sind 52 europäische Spitzenmannschaft aus 27 Ländern am Start.
Schach hat seine schachspezifischen Sonderregeln. So bekommt jedes Land (die Erfolge der letzten Jahre und die Anzahl der dort tätigen Großmeister werden berücksichtigt) eine bestimmte Teilnehmerzahl zugewiesen. Die Mannschaften werden unter Zugrundelegung ihrer nominalen Spielstärke (Elozahlen) gereiht; unsere Mannschaft wurde als Nr. 22 gesetzt, was bedeutet, dass sie in der ersten Runde an Tisch 22 gegen die Setznummer 48 antreten musste. Es war der englische Zweitvertreter (Grantham Sharks). Ein klarer Sieg wurde von allen Nordlern als selbstverständlich erwartet.
Leider wurde es aber eine 2,5 : 3,5 Niederlage. Ob die Hotelbetten zu hart waren oder die Paella zu scharf, das war telefonisch nicht zu ermitteln, wohl aber, dass die Enttäuschung groß war.
Am nächsten Tag hieß dann der Gegner Bon Accord und kam aus Schottland. Nach einer Niederlage geht es nach unten und folglich war die Nr. 51 der Setzliste unser Gegner. Enttäuschung hin, Verunsicherung her und Spitzenbrett Pavel Tregubov war auch noch anderweitig unterwegs; erreicht wurde nicht der erhoffte Sieg sondern nur ein unbefriedigendes Unentschieden.
Ab jetzt konnte nur noch die Parole „Sieg oder Blut im Schuh“ weiterhelfen. Mit Pavel am Spitzenbrett ging es gegen das belgische Team Cercle d’Echecs Fontainois, die Nr. 36 der in Bilbao mitwirkenden Mannschaften. Man sehe und staune, die Form kehrte zurück und unsere Mannen landeten einen klaren 5 : 1 Sieg. Klar, der Mannschaft und uns in Mülheim plumste ein dicker Stein vom Herzen. Noch ein Sieg und wir waren wieder in unserem Wunschbereich.
Das Los bescherte uns in Runde 4 die bessere schottische Mannschaft aus Edinburgh. Also noch mal ein schlagbarer Gegner, der mit Setznummer 45 gestartet war. Damit nun auch gar nichts schief gehen konnte, sollten es unsere 4 Großmeister und unsere Jungmeister Ilja und Kenneth richten. Und es ging nichts schief. Lediglich ein einziges Unentschieden, leider von unserem bisherigen 100% Michael Saltaev, ging an unseren Gegner. Tisch 7 , also von 22 nach 7, war nach diesem Kantersieg unser Lohn. Leider bescherte uns dieser Kantersieg aber auch einen Gegner, der eine Nummer zu groß für unsere Mannschaft sein wird, nämlich die russische Supermannschaft aus St. Petersburg. Wie schwer die Aufgabe ist, dass zeigt die anliegende Tabelle. Aus ihr ist ersichtlich, dass unser Spitzenbrett, Pavel Tregubov, auf Rang 70 gelistet ist und aus der Petersburger Mannschaft die ersten Bretter auf den Plätzen 9, 11 und 14 rangieren.
Wir werden morgen sehen wie dieser Kampf verlaufen ist. Bisher ist jedenfalls festzuhalten, dass unsere Mannen nach verunglückten Start, in Runde 5 Tisch 7 erreicht haben. Und das ist ein sehr erfreuliches Zwischenergebnis.
Alles weitere kann der Tabelle entnommen werden
Herzliche Grüße
Heinz Schmitz, 1. Vorsitzender SV Mülheim Nord