Nord 4 – AUSWÄRTSSIEG! AUSWÄRTSSIEG!

Am 27. September ging es für die 4. Mannschaft zum ersten Auswärtsspiel zur SG Gladbeck 2. Diese waren grade frisch aufgestiegen und so waren wir als Absteiger aus der Verbandsliga und mit Blick auf die Zahlen Favorit. Aufgrund der Überschneidung mit der Frauenmannschaft sah es zwischenzeitlich düster aus im Kader, doch durch umorganisieren fehlte uns letztendlich lediglich Agnes. Als Ersatz sprang Jungspund Max Bartelt ein. Es kam im Gymnasium Gladbeck zu folgenden Paarungen:

Br. Rangnr. SG-Gladbeck 2 Rangnr. SV Mülheim-Nord 4 1,5:6,5
1 9 Kruse, Peter 25 Nachbar, Benjamin 0:1
2 10 Huttny, Georg 26 Simanowski, Mio 0:1
3 12 Busch, Udo 27 Schmidt, Kevin ½:½
4 13 Rickert, Dirk 28 Sokalskaja, Elena 0:1
5 14 Wendt, Peter 29 Sokalska, Viktorija 0:1
6 15 Przygodda, Oskar 32 Kremer, Moritz 0:1
7 16 Kasten, Jorst 4001 Vavro, Maximilian ½:½
8 2001 Häselhoff, Christian 40 Bartelt, Max Peter ½:½

Als Erstes war diesmal tatsächlich der Berichterstatter fertig. Nach einer großen Abtauschorgie in der Sizilianischen Eröffnung konnte ich den gegnerischen Königsflügel mit meinen Bauern erstürmen, ehe dann Turm und Dame sich breit machen konnten. In bereits klar gewonnener Stellung übersah ich leider die Dauerschachmöglichkeit meines Gegners, die er souverän fand. Ein äußerst ärgerliches Ergebnis, doch mit Blick auf die anderen Bretter war das schnell zu verkraften.

Auch Max Vavro nahm zeitgleich das Remisgebot seines Gegners an. Er hatte aus der Eröffnung keinen Vorteil ziehen können und hatte zunächst eine halbe Stunde die Entwicklung des Mannschaftskampfes abgewartet, bevor er dann das Remisgebot annehmen konnte.

Eine der positiven Entwicklungen, die Max abwartete war das Geschehen am Nachbarbrett seines Namensvetters. Max Bartelt hatte sich einen Isolani eingehandelt und gleichzeitig zu viel Material getauscht, als dass dieser seine raumgreifende Vorteile wirklich zur Geltung bringen konnte. Es gelang ihm jedoch, seinen Freibauern zu tauschen und gleichzeitig die Bauernstruktur seines Gegners zu ruinieren. Das Remisgebot im ausgeglichenen Turmendspiel war folgerichtig.

Und damit waren auch schon alle Punkte für Gladbeck erwähnt. Die folgenden 5 Partien gingen allesamt siegreich für uns aus.

Mio hatte seinem Gegner einen Isolani auf d4 verpasst, musste sich aber im Umkehrschluss einem Mattangriff aussetzen. Dieser war aber leicht zu unterbinden und so konnte er mit der Zeit immer mehr Vorteil aus seiner besseren Struktur ziehen. Schließlich führte dies zu Materialgewinn und dem Gewinn der Partie.

Moritz stand nach demzweifelhaften Zug b5 im Damengambit eher fragwürdig, da sein Gegner die einzige offene Linie kontrollierte. Sein Gegner tauschte jedoch alle seine gut stehenden Figuren ab, sodass man im Springerendspiel landete, wo er endgültig die Übersicht und die Partie verlor. Sowohl für Mio als auch für Moritz bleibt also die weiße Weste mit 2 Siegen aus 2 Partien.

Olena musste eine eher ruhige Grünfeld-Variante über sich ergehen lassen, die eigentlich gar nicht zu ihrem Stil passte. Ihr Gegner hatte nicht die größten Ambitionen und bot ihr gleich zweimal Remis an. Doch wer Olena kennt weiß, dass dies erst Extramotivation ist. Und tatsächlich: mit der Zeit standen alle Figuren aktiv und es blieb nach einem schönene Manöver eine Leichtfigur mehr über. Dies lies sich Olena nicht mehr nehmen.

Benjamin an 1 spielte eine technisch sehr starke Partie, die einem als Zuschauer immer wieder den Neid in den Kopf trieb (Warum kann ich nicht auch mal so eine Partie spielen, bei der ich eine gute Stellung einfach mit jedem Zug ein kleines bisschen verbesser, bis der Gegner kollabiert?) Er wickelte eine gute Bauernstruktur in ein Turmendspiel ab, was aufgrund seiner starken Zentralbauern gut zu gewinnen war.

Viktorija startete mit allem was sie hatte einen starken Königsangriff, der eventuell nicht jeder ausgiebigen Analyse standhalten würde, der den Gegner aber immer unter Druck setzt und ihn dazu nötig, die genauesten Züge zu finden. Dies gelang dem Gladbecker nicht und so war auch hier irgendwann ein deutlicher Materialvorteil zu verbuchen.

Unerwartet aber erhofft hoch gewinnt Nord 4 also gegen Gladbeck. Am 8. November geht es im heimischen Schachzentrum weiter gegen die Recklinghäuser SG Läufer Ost, die mit 2 Siegen in die Saison gestartet sind.

P.S. Titelführend natürlich zum Einen das Ergebnis, zum Anderen das Jugend-Landesliga-Handballspiel, dass in der benachbarten Turnhalle stattfand, welches der bereits fertige Teil der Mannschaft als Sonntagabendunterhaltung nutzte. Die Handballer aus Emsdetten triumphierten hier mit 27-24 über den VfL Gladbeck und skandierten hüpfend eben: AUSWÄRTSSIEG! Eine Übernahme dessen im Schach wurde versucht und für nicht ganz passend befunden.