Den ersten Mannschaftskampf der Saison 16/17 trug die 4. Mannschaft in der Verbandsklasse aus. Die Mannschaft wurde großflächig umgebaut. Um mehr Spielraum zu haben stehen nun 12 Spieler zur Verfügung die übers Jahr hinweg rotieren werden. Für den ersten Kampf sagten Dustin und Benjamin berufsbedingt ab. Außerdem war Sascha Seybt bei der Jugend-Europameisterschaft aktiv. 12 minus 3 = 9, also muss noch jemand aussetzen. Ein echtes Luxusproblem nach den Aufstellungsschwierigkeiten der vergangenen Jahre. In diesem Fall gönnte sich der Mannschaftsführer die Kiebitzrolle und überließ den übrigen 8 gegen Unna einen gelungenen Auftakt hinzulegen.
Br. | Rangnr. | SV Mülheim-Nord 4 | – | Rangnr. | SV Unna 1 | 4,5:3,5 |
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1 | 25 | Kahleys, Kevin | – | 1 | Korten, Lando | ½:½ |
2 | 28 | Kelm, Marcel | – | 2 | Grube, Frank | ½:½ |
3 | 29 | Sokalskaja, Elena | – | 3 | Solberg, Kirsten | ½:½ |
4 | 30 | Sokalska, Viktorija | – | 4 | Irländer, Walter | ½:½ |
5 | 31 | Schlenter, Rüdiger | – | 5 | Reininghaus, Dennis | ½:½ |
6 | 4001 | Stoer, Agnes | – | 7 | Eichhorn, Robin | 0:1 |
7 | 4003 | Bartelt, Max Peter | – | 8 | Watzlawek, Volker | 1:0 |
8 | 4004 | Schürmann, Jan | – | 10 | Schweda, Sven | 1:0 |
Auf dem Papier waren wir favorisiert, aber man merkte bei vielen Spielern, dass sie seit dem Ende der vergangenen Saison oder sogar länger kaum mehr Schach gespielt hatten. Tatsächlich hatte lediglich Max Bartelt die Sommerpause für diverse Open genutzt. Im Kampfsport spricht man gerne von Ringrost, wenn man lange Pause gemacht hat und nicht in Form ist. Vielleicht hatten wir ja gestern Brettrost?!
Elena spielte eine heiße Caro-Kann-Variante, die nach 12 Zügen eine Remisschaukel erbrachte. Der PC war im Nachhinein schlauer und spuckte eine vorteilsbringende Variante für Elena aus. Wenn diese Partie am 3. Spieltag auf dem Brett gewesen wäre…?!
Marcel fühlte sich mit Weiß in einer ziemlich normalen Reti-Variante nicht wohl und bot nach 9 Zügen Remis. Auch wenn Schwarz sicherlich keine Probleme hatte, war die Angst doch recht unbegründet. Wenn diese Stellung am 3. Spieltag auf dem Brett gewesen wäre…?!
Viktorija wurde in der Wiener Partie von Schwarz am Königsflügel mit dem Springermanöver Sg4 in Verbindung mit Lc5 in Bedrängnis gebracht. Unter Aufgabe des Rochaderechts konnte sie ihre Stellung aber halbwegs retten und stimmte ebenfalls einem frühen Remisschluss zu.
Die Ausgangslage an diesen Brettern war nominell eh ausgeglichen, daher sind die Remisen unter „Matchplan erfüllt“ zu verbuchen. Die Führung bereiteten dann Jan und Max an den unteren Brettern.
Jans Gegner war leicht erkrankt und interpretierte die spanische Eröffnung recht eigenwillig. Nach 6 Zügen konnte Jan einen gesunden Mehrbauern versuchen, verpasste aber in der Folge ein etwas forcierenderes Spiel. Aber auch sein eher positionellerer Stil verhalf ihm zu einem ungefährdeten Sieg nachdem sein Gegner eine Figur einstellte.
Max hatte mit Schwarz gegen Reti aus der Eröffnung heraus kein Problem und forcierte unter Mithilfe des Gegners einen isolierten Doppelbauern auf c4. Diese Schwächung war bereits zu viel für die weiße Stellung und so sammelte Max erst einen, dann einen weiteren Bauern ein und gewann sicher.
Alles im Plan könnte man denken. Doch leider sahen sich die übrigen 3 Spieler unangenehmen Stellungen gegenüber.
Agnes hatte mit einem starken Fiancetto-Läufer auf g7 in Verbindung mit einer geschwächten Damenflügelstruktur und einem starken schwarzen Springer zu kämpfen. Diese Faktoren zusammengenommen ergaben schließlich einen Minusbauern und zusätzlich noch eine gedrückte Stellung die leider nicht zu halten war.
Rudi stand aus der Eröffnung heraus deutlich schlechter. Seiner eigenen Aussage zufolge hatte sein Gegner über etliche Züge hinweg die Chance einen Bauern zu gewinnen. Stattdessen kam der Unnaer in Zeitnot, was Rudi zu einem Angriff auf den König nutzte und dabei die Dame gegen einen Turm gewinnen konnte. Leider reichte auch das nicht zum Sieg aus (Wenn diese Partie am 3. Spieltag stattgefunden hätte…?!), denn die beiden gegnerischen Türme strahlten von der 7. Reihe aus eine zu große Gefahr aus. Das enstehende Turmendspiel wäre nur unter großem Risiko auf Sieg zu spielen gewesen und so willigte Rudi ins Remis ein um schonmal den 4. Punkt und damit das Mannschaftsremis zu sichern.
Es lag nun also an Kevin an Brett 1 den entscheidenden halben Punkt für den Mannschaftssieg zu holen. Da er seit 2 Jahren praktisch keine ernste Partie mehr gespielt hat, war von Souveränität leider nicht viel zu sehen und so entstand eine unglaublich verrückte Stellung, in der Kevin 2 Bauern opferte um einen Freibauern auf d2 zu installieren. Die Zuschauer konnten sich im Minutentakt umentscheiden: Wer stand hier nun auf Gewinn? Weiß`? Schwarz? Remis? Stellungswiederholung. Am Ende gab es eine große taktische Abtauschorgie und es blieb über: Ein Turmendspiel mit 2 Bauern auf jeder Seite. Das reichte dann den Protagonisten für einen Remisschluß.
Zum Auftakt also ein ziemlich wackeliger Sieg. In Zukunft, wenn unsere Mannschaftskollegen wieder mehr in Form sind, läuft das vielleicht wieder ein wenig souveräner. Wenn dieser Kampf der dritte Spieltag gewesen wäre…?! Ende September geht es gegen die Verbandsliga Absteiger von Unser-Fritz Wanne-Eickel.