Mülheimer Doppelsieg und ein zweiter Platz in Düren!

Am Samstag, dem 16.3. fand in der Rurtalhalle in Düren zum 10. Mal der Rurtalpokal, ein Schnellschach-Open der Schachjugend NRW, statt. Von der Nordjugend starteten fünf Teilnehmer:

Max Peter Bartelt (U10)

Lara Maria Paulweber (U12)

Moritz Kremer (U16)

Maximilian Vavro (U16)

Mio Simanowski (U20)

 

Insgesamt waren über 200 Kinder und Jugendliche in sechs Altersklassen am Start, ungefähr ein Viertel davon aus Belgien, größtenteils aus Eynatten, einem Verein, der auch einigen unserer Mitglieder gut bekannt sein dürfte. Die zahlenmäßig mit Abstand am stärksten besetzte Gruppe war die Altersklasse U12, wo allein 61 Teilnehmer am Start waren,

In der ersten Runde gab es fünf problemlose Siege für unsere Leute, die alle weit oben gesetzt waren. Moritz gewann kampflos, da sein Gegner in zwei Altersklassen gelost wurde und sich schließlich für die U14 entschied. Kleinere Überraschungen gab es in der „Königsklasse“, da sowohl der topgesetzte, wenn auch außer Konkurrenz startende Philipp Schmitz (Lemgo, 2144) als auch der Zweigesetzte Valerian Giraud (SG Bochum 31, 1953) nicht über ein Remis hinauskamen.

In der zweiten Runde mussten jedoch schon Federn gelassen werden, denn Mio verlor seine Partie gegen einen belgischen Teilnehmer (Elo 1805) und Max Peter gab einen halben Punkt ab, wobei er jedoch im Endspiel mit einem Minusbauern seinen Gegner dank seines aktiven Königs daran hindern konnte, den ganzen Punkt einzufahren. Alle anderen gewannen ihre Partien.

In Runde drei hatte Lara gegen den späteren Turniersieger Fatih Baltic (Lendersdorf, 1484) das Nachsehen. Maximilian und Moritz behielten ihre weißen Westen, Max Peter ging schon nach wenigen Minuten als Sieger vom Brett und auch Mio gewann seine Partie, allerdings ganz kurz, bevor seine eigene Zeit abgelaufen war.

In der vierten Runde holten sich nur Mio einen Minuspunkt ab, als sein Gegner Philipp Schmitz nach einem Damenopfer eine Figur gewann. Maximilian und Moritz also weiterhin mit weißer Weste! Maximilian hatte gegen Tobias Dröttboom (Iserlohn, 1787) dabei das Glück auf seiner Seite, denn sein Gegner stellte freundlicherweise einen ganzen Turm ein. Moritz machte ebenfalls einen großen Schritt, denn kurz vor seinem eigenen Blättchenfall gewann er gegen Melih Ucaroglu (Aachen, 1681) einen wichtigen Punkt.

Auch in der fünften Runde gab es leider wieder eine Null, dieses Mal von Max Peter. Er verlor sein Bauernendspiel. Da Maximilian und Moritz beide verlustpunktfrei waren, ließ sich ein direktes Aufeinandertreffen nun nicht mehr vermeiden. Nach ausgeglichenem Verlauf endete die Partie schiedlich-friedlich remis. Lara und Mio hatten keine Probleme, ihre Partien zu gewinnen.

In Runde sechs gab es insgesamt drei Punkte für die Nordjugend. Nun musste Moritz gegen den ihm gut bekannten Tobias Dröttboom ran und quittierte über seine erste Niederlage. Max also nun alleiniger Tabellenführer! Auch Lara hatte leider gegen den Turnierfavoriten Niclas Kölz (Schalksmühle, 1567) nicht viel zu bestellen und verlor. Die anderen drei gewannen ihre Partien, wobei dies Mio im Damenendspiel mit einem Mehrbauern gegen Pascal Berkle (Erftstadt, 1651) gelang.

Die siebte Runde war dann aus Mülheimer Sicht die schlechteste des Turniers, denn es wurden nur zwei Punkte geholt. Maximilian verlor überraschend gegen Christian Wassermann (Nettetal, 1592), Auch Lara verlor unnötigerweise und Mio zog gegen den Iserlohner Joshua Eckardt (1902) den Kürzeren.

Nun wurde es langsam spannend, denn zwei Runden vor Schluss waren in der U10 Max Peter auf dem zweiten, in der U16 Maximilian auf dem ersten und Moritz auf dem dritten Platz. Max Peter machte dann seine Sache gegen den bereits als Turniersieger feststehenden Lennert Zyla (Porz, 1177) sehr gut, denn als Einzigem im Teilnehmerfeld gelang es ihm, seinem Gegner einen halben Punkt abzuknöpfen. (Es wurde übrigens gespielt, bis nur noch die beiden Könige auf dem Brett waren!) Maximilian musste in der U16 gegen Ucaroglu ran und spielte Remis. Das gleiche Ergebnis bei Mio gegen Valerian Giraud (SG Bochum, 1953), allerdings handelte es sich hier um ein „Feundschaftsremis“. Lara und Moritz gewannen ihre Partien souverän.

Schließlich war die letzte Runde herangebrochen. Und die Ausgangsposition war sehr gut: Max Peter war in seiner Altersklasse auf dem zweiten Platz, Moritz und Maximilian führten das Feld an und auch Mio, der auf dem sechsten Platz rangierte, machte sich noch ein ganz kleines bisschen Hoffnungen.

Lara begann dann mit einem ziemlich schnellen Remis. Sie kam auf 5,5 Punkte, was in der Endabrechnung Platz 12 bedeutete. Sicherlich ein respektables Ergebnis, denn schließlich startetetn in ihrer Altersklasse 60 Kinder außer ihr!

Max Peter machte es dagegen noch einmal richtig spannend. Zuerst stellte er eine Figur ein, was den Blutdruck seines mitgereisten Betreuers Holger Heimsoth in die Höhe trieb, dann gewann er sie zurück und dann auch noch die Partie. Damit hatte er seinen zweiten Platz zementiert. Ein großes Bravo!

Mio hatte sich mit dem auf dem vierten Platz rangierenden Belgier Yannick Dorr (Eynatten, 1882) auseinanderzusetzen. Im Doppelturmendspiel mit zwei Minusbauern schien die Partie schon gelaufen, doch dann spielte Mios Gegner fehlerhaft weiter und Mio konnte einen Bauern zurückgewinnen. Als dann beiden die Zeit weglief, einigte man sich auf ein Remis. Interessanterweise brachte dieser halbe Punkt beide noch einen Platz nach oben. Mio also auf dem 5. Platz, womit er seinen Erwartungen in etwa gerecht wurde.

Den Vogel schossen jedoch Moritz und Maximilian ab, denn in Führung liegend konnten beide ihre letzte Partie gewinnen, so dass in der Altersklasse U16 der Mülheimer Doppelsieg unter Dach und Fach war!

Nun dachten wir natürlich, dass wir auch den Teampreis erringen würden, doch Porz kam uns leider knapp zuvor. Nichtsdestotrotz: Alles in allem eine sehr ansehnliche Gesamtleistung!

Vielen Dank auch an die Väter von Lara und Max Peter, die die lange Fahrt auf sich genommen haben, um ihre schachbegeisterten Kinder psychologisch zu unterstützen!

 

Alf Simanowski