Jugendbundesliga: Nordjugend verliert wichtige Punkte im Abstiegskampf

Einen schwarzen Sonntag musste unsere Jugendbundesliga-Mannschaft nach gleich mehreren Pannen erleben. Zuerst mussten kurzfristig einige fahrtechnische Dinge geändert werden, was zu einer Verzögerung von etwa zwanzig Minuten führte. Dann kam ein Spieler nicht zum verabredeten Treffpunkt, was nicht nur dazu führte, dass wir in der Unterzahl waren, sondern auch dazu, dass wir erst um kurz nach elf am Spielort eintrafen. Da der Mannschaftsführer aber schon 15 Minuten vor Spielbeginn am Spielort sein muss, bekam auch noch jeder Spieler 15 Minuten Bedenkzeit abgezogen. Vom Wetter an diesem Morgen möchte ich gar nicht sprechen. Zu erwähnen in diesem Zusammenhang vielleicht noch, dass ein gegnerischer Spieler genau zwei Minuten vor Ablauf der Karenzzeit eintraf! Letztendlich kam es zu folgenden Paarungen:

 

  1. Mio Simanowski (1835) – Duc Cuong Tran (2055)
  2. Agnes Stoer (1827) – Kevin Schröder (2019)
  3. Raphael-Timon Reinhardt (1797) – Hannah Kuckling (1894)
  4. Maximilian Vavro (1795) – Maximilian Scheer (1615)
  5. Mathias Vavro (1673) – Dominik Valledor (1630)
  6. Nathan Stoer (1726) – Jonas Kuckling (1663)
  7. Moritz Kremer (1733) – Linus Kuckling (1598)
  8. Max-Lucas Bergmann (1386)) – Jessica Bürger (1344) 

Es versprach also eigentlich eine enge Sache zu werden, aber da wir schon aufgrund unserer Unterzahl zurücklagen . . . Als erstes ging Agnes gegen den talentierten, erst zwölfjährigen Kevin Schröder regelrecht unter. Schon nach weniger als zwei Stunden und 21 Zügen war die Partie vorbei und wir lagen mit zwei Zählern zurück. Agnes stellte ihre Dame schnell ins Abseits, während der Gegner seinen Angriff aufbaute, der in einem zwingenden Figurengewinn mündete.

Im weiteren Verlauf wird bei Moritz die Zeit immer knapper, nach 23 Zügen hat er nur noch 26 Minuten auf der Uhr. Nathans Stellung sieht nach einer Massierung der gegnerischen Kräfte auf der h-Linie immer schlechter aus und bei Maximilian – geht plötzlich die Uhr aus! Nur bei Mio sieht die Stellung mit einem gesunden Mehrbauern sehr gut aus.

Nach etwa zweieinhalb Stunden macht Nathan es seiner Schwester nach und verliert seine Partie ebenfalls. Mios Partie dagegen geht nach Damentausch remis aus. Zwar steht er mit Mehrbauer immer noch deutlich besser, doch nach Aussage beider Spieler in der anschließenden Analyse war plötzlich „nichts mehr drin“. Es stand 0,5:3,5 und so langsam gingen schon die Lichter aus!

Eine knappe halbe Stunde später dann die Entscheidung, denn auch Max-Lucas reiht sich in die Riege der Verlierer ein. Seine bisher sieglose Gegnerin macht viel Druck auf dem Königsflügel und gewinnt schließlich zwei Bauern. Ein weit vorgerückter Freibauer besorgt dann den Rest.

Etwa eine Dreiviertelstunde später dann endlich einmal ein Punktgewinn für uns, denn Mathais gewinnt seine Partie. Aber wie! Zuerst kommt sein Gegner aufgrund einer Straßensperrung genau zwei Minuten vor Ablauf der Karenzzeit ans Brett. Erwartungsgemäß hat er dann immer mehr Zeitprobleme: 18 Minuten für 22 Züge, dann 9 Minuten für 15 Züge und schließlich 3 Sekunden für zwei Züge! Aber: Bis wenige Züge vor Schluss der Partie steht Mathias mit zwei Bauern weniger glatt auf Verlust! Erst unmittelbar vor der Zeitkontrolle gelingt es ihm, entscheidend Material zu gewinnen, was ihm schließlich den schon nicht mehr für nötig gehaltenen Sieg bringt. „Nur“ noch 1,5:4,5.

Moritz schafft unterdessen so eben die Zeitkontrolle, bei Ausführung des 40. Zuges hat er noch 16 Sekunden auf der Uhr. Allerdings büßt er dabei einen Bauern ein. Im Turmendspiel mit zwei Bauern gegen einen behielt sein Gegner schließlich das bessere Ende für sich, so dass wir noch einen Minuspunkt zu notieren hatten.

Auch Maximilian, der durch den Uhrenausfall der Benachteiligte war, stand alles andere als gut. Drei verbundene Bauern seines Gegners waren weit vorgerückt und hatten die Bewegungsfreiheit seiner Figuren erheblich eingeschränkt. Schließlich stand Max mit zwei Minusbauern da. Doch er gewinnt mit Zähigkeit einen wieder zurück und nutzt die schlechte Königsstellung des Gegners zu einem entscheidenden Angriff. Nach etwas weniger als viereinhalb Stunden fährt er den zweiten vollen Punkt ein und sorgt noch für etwas Ergebniskosmetik.

Alles in allem also eine reichlich schwache Vorstellung unseres Nachwuchses. Im Moment befindet sich unsere Nordjugend noch auf dem sechsten Platz, so dass nach dem Spiel gegen den Tabellenführer aus Porz, der am 17.3. ins Schachzentrum kommt, erst am letzten Spieltag am 21.4. in Paderborn (gegenwärtig Siebter) die Entscheidung über den Klassenerhalt fallen könnte.

 

Alf Simanowski