Schwarzer Sonntag für Nordjugend!

Am Sonntag, dem 30.3. hatte die Nordjugend die Mannschaft aus Aachen zu Gast. Ein nominell starker Gegner, der jedoch den vorletzten Tabellenplatz zierte, da er bisher sage und schreibe 14 verschiedene Spielerinnen und Spieler eingesetzt hatte, d.h. nie mit der Stammbesetzung angetreten war.

Doch es gab gleich zwei unangenehme Überraschungen. Die erste ereignete sich schon am Vorabend, als das siebte Brett ohne Angabe von Gründen plötzlich absagte und kein Ersatz mehr beschafft werden konnte. Es musste also zu siebt angetreten werden. Die zweite Überraschung war die vom Gegner ausgefüllte Spielberichtskarte. Es ergaben sich folgende Paarungen:

 

  1. Mio Simanowski (1950) – Sven Titgemeyer (2043)
  2. Maximilian Vavro (1794) – Raphael Hagmanns (1865)
  3. Moritz Kremer (1754) – Melih Furkan Ucaroglu (1784)
  4. Ilya Dezent (1674) – Alexander Radler (1696)
  5. Max Peter Bartelt (1429) – Eva Maria Titgemeyer (1591)
  6. Max-Lucas Bergmann (1395) – Dimitrios Begnis (1215)
  7. Jan Oltmanns (1064) – Joseph Alexander Pekarski (1004)
  8. Lara Maria Paulweber (1158) – Adam Pekarski (851)

 

Ein leichtes nominelles Übergewicht für den Gegner an den ersten fünf Brettern, dafür aber eine scheinbar deutliche Überlegenheit für die Nordjugend an den Brettern 5-8. Umso schmerzhafter war es deshalb, gleich zu Beginn mit einer kampflosen Niederlage zurückzuliegen.

Nach ca. einer Stunde Spielzeit befindet sich Lara schon im Turm-Springer-Endspiel, ihre Stellung ist jedoch alles andere als Vertrauen erweckend, da der Turm ihres Gegners wesentlich aktiver steht. Mio verbraucht gleich in der Eröffnungsphase viel Bedenkzeit, da sein Gegner nicht wie erwartet Spanisch spielt, sondern Italienisch und das auch noch mit 5.d4, was Mio offensichtlich nicht kannte.

Zwanzig Minuten später spielt Lara bereits mit einem Bauern weniger, Maximilians Gegner spielt sehr druckvoll und investiert eine Figur, für die er jedoch schließlich drei Bauern und die Initiative erhält. Positiv ist zu vermerken, dass Max-Lucas mit einem Mehrbauern spielt.

Nach knapp zwei Stunden Spielzeit muss Lara sich noch passiver stellen, ihr Springer steht nun auf a8. Mios Gegner hat die Bauern am Königsflügel trotz kurzer Rochade weit vorgezogen und Mio hat Probleme mit seinem Springer, der schließlich auf f8 landet. Max-Lucas spielt jedoch bereits mit zwei Mehrbauern und dort sieht es ganz gut aus.

Wenig später hat Lara nur noch Turm und zwei Bauern, während der Gegner mit einem ganzen Springer mehr spielt. Das Ende der Partie ist bereits abzusehen. Auch bei Maximilian sieht es nicht gut aus, mittlerweile spielt er mit zwei Figuren gegen Turm und zwei Bauern und ist in der Defensive.

Eine knappe halbe Stunde später gehen drei Partien zu Ende. Zuerst verliert Maximilian am zweiten Brett und wenig später auch Lara. Ilya, dessen Gegner das nicht allzu häufig vorkommende Wolga-Gambit wählte, gewinnt seine Partie mit einer glasklaren Leistung und spielt weiterhin eine mustergültige Saison. Er hat sämtliche Spiele in der Jugendmannschaft gewonnen! Es steht also bereits 3:1 für den Gegner. Zwar steht Max-Lucas mit bereits drei Mehrbauern im Schwerfiguren- endspiel auf Gewinn, doch Max Peter spielt mit zwei Bauern gegen eine Figur und hat in seinem Angriff nicht mehr als Dauerschach.

Schließlich ist es Mio, der nach einem Bauernverlust in Nachteil gerät und seinem Gegner aufgrund seiner passiven Stellung die Möglichkeit eröffnet, bei schon getauschten Damen seinen König vorzuziehen. Doch wenig später ist der Kampf schon entschieden, denn Max-Lucas, der eigentlich mit einem vollen Punkt gehandelt wurde, musste sich bei nach wie vor drei Mehrbauern mit eine Remis begnügen, da sein Gegner aufgrund seines starken Angriffs eine Zugwiederholung erzwingen konnte. Zwar stand es nun 4:2 für den Gegner, doch aufgrund der kampflosen Niederlage am siebten Brett würde selbst ein Ausgleich nicht mehr reichen. Eine herbe Enttäuschung!

Doch so weit kam es gar nicht, die Niederlage fiel viel deutlicher aus! Moritz hat schließlich auch einen Bauern weniger, dann sind es zwei und schließlich gar drei. Im Damenendspiel lässt ihm sein Gegner keine Chance mehr. Ein paar Minuten früher hatte Mio seine Partei bereits verloren, da er sich des Drucks seines Gegners nicht länger erwehren kann.

Am Ende also mit 2:6 die höchste Niederlage der Saison. Damit hatte bestimmt niemand gerechnet!

Erst am 18.5. geht es zum letzen Spiel zum Tabellenletzten nach Schwerte, der bereits als Absteiger feststeht.

 

Alf Simanowski