Nord 4 hält sich wacker zum Abschluss

Die Verbandsklassenmannschaft des SV Nord hatte am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt klar gemacht. Somit wurde das Letztrundenspiel gegen Aufstiegskandidat Gerthe-Werne zu einer Ehrenrunde. Trotzdem versammelte sich der Stammkern für diese Aufgabe, lediglich Marcel Kelm musste passen. Für ihn sprang Marc Gruscinski ein.

Die Aufstellungen:

Br. Rangnr. SC Gerthe – Werne 1 Rangnr. SV Mülheim-Nord 4 4,5:3,5
1 1 Quast, Marcel 26 Simanowski, Mio 1:0
2 3 Brüggestraß, Volker 27 Schmidt, Kevin 1:0
3 4 Berens, Thomas 28 Sokalskaja, Elena 1:0
4 5 Löffelbein, Klaus 29 Sokalska, Viktorija 0:1
5 6 Gawlick, Joachim 30 Stoer, Agnes ½:½
6 7 Meise, Ulrich 32 Kremer, Moritz 0:1
7 8 Steinke, Matthias 4001 Vavro, Maximilian 0:1
8 1001 Melmer, Felix 37 Gruscinski, Marc 1:0

Es gab vom Mannschaftsführer keine Anweisungen an die Spieler, jeder konnte „nach Belieben“ über seine Partie entscheiden. Dementsprechend wurde das frühe Remisgebot an Brett 5 von Agnes angenommen. Es sollte das Einzige an diesem Tag bleiben.

Der Berichterstatter hatte an Brett 2 eine scharfe Theorievariante mit seinem Gegner aufs Brett gebracht. Und wie das dann leider auch mal passiert: der erste „eigene“ Zug führte direkt ins Verderben. Der Computer haut zwar noch die eine oder andere Variante raus, die Schwarz etwas am Leben erhalten, doch mein Gegner umschiffte alle Klippen souverän und konnte sich nach 2 Stunden verdienter Sieger nennen.

Ebenso schlecht stand Moritz. Nach überzeugender Eröffnung mit Bauerngewinn gab er lieber die Dame für 2 Türme als die Damen zu tauschen und mit Mehrbauern aber Entwicklungsrückstand zu spielen. Er hatte danach alles im Griff ehe er einen wichtigen Zentralbauern einstellte. Plötzlich sah er sich einer Dame mit 2 verbundenen Freibauern gegenüber, die unaufhaltsam vorwärts marschierten. Es gab nurnoch einen einzigen Trick, eine letzte Falle, eine letzte Fuddelei, die Moritz noch aufstellen konnte. Und zur allgemeinen Überraschung: Sein Gegner tappte hinein und verlor seine Dame und Freibauern für nur einen Turm. Mit einem ganzen Turm mehr gewann Moritz dann sehr schnell.

Mio hatte an Brett 1 den nominell stärksten Spieler der gesamten Liga vor sich. In einem Italienischen Aufbau massierte Mio alle seine Kräfte am Damenflügel. Sein Gegner opferte einen Bauern um Diagonalen und Linien zu opfern und brachte Mios Königsflügel in Bedrängnis. Es war letztlich nur eine Frage der Zeit bis Mios Stellung kollabierte und als ein ganzer Turm verloren ging, war die Partie nicht mehr zu halten. Schade, aber trotzdem eine tolle Saison mit 7 Punkten aus 9 Partien!

Max hatte in der Eröffnung einen Fehler seines Gegners ausnutzen können und gewann eine Qualität und einen Bauern. Auch wenn die Verwertung des materiellen Vorteils zwischendurch etwas holprig aussah, konnte Max nach etwas mehr als 4 Stunden ausgleichen. Für ihn ein versöhnlicher Saisonausklang mit seinem ersten Sieg.

Marc hatte gegen die Bird-Eröffnung Probleme und verlor einen Bauern. Jedoch standen alle seine Figuren auf attraktiven Feldern und Diagonalen. Dies hätte wohl genug Kompensation gegeben, wenn er nicht einen Läufer ungedeckt gelassen hätte, welcher verlustig ging. Der erneute Rückstand.

Zum dritten Mal ausgleichen konnte Viktorija. Sie konnte in einer Grünfeld-Abart einen Freibauern bilden, der von ihren Figuren so gut unterstützt wurde, dass dieser bereits zum Sieg reichte.

So langsam kam Hoffnung auf, dass wir sogar noch gegen einen Aufstiegskandidaten was holen könnten. Und auf Gerther Seite wuchs die Angst, dass das Missgeschick an Brett 6 den Aufstieg vermiesen würde (diese Angst erwies sich im Nachhinein als unnötig, da der direkte Konkurrent Recklinghausen gegen Bönen patzte und selbst eine Niederlage von Gerthe zum Erreichen der Stichkämpfe gereicht hätte).

Olena war als Letzte noch am spielen. Auch ihre Partie wog hin und her. Aus der Eröffnung heraus gefiel mir die schwarze Stellung ihres Gegners besser, der Übergang ins Mittelspiel gelang Olena sehr gut, doch auf dem Weg zu Vorteil lies sie eine tödliche Fesselung zu, die zu Materialverlust führte.

Somit verloren wir gegen starke Gerther nur äußerst knapp (ebenso übrigens wie gegen Ligasieger und Aufsteiger Eichlinghofen). In der Abschlusstabelle belegen wir den 5. Platz und können damit sicherlich gut leben. Unnötige Niederlagen gegen Abstiegskandidaten waren genauso dabei wie äußerst knappe Spiele gegen die Aufstiegskonkurrenten. Es bleibt mir nurnoch den Spielern für eine über weite Strecken reibungslose Saison zu danken. Hilfreich hierbei war sicherlich die größere Kaderstärke im Vergleich zu den Vorjahren, die die Zahl der Ersatzspieler deutlich verringerte.

Kevin Schmidt