Nord 4: Fast am Ziel

Mit großen Aufstellungsproblemen musste die 4. Mannschaft ihren Kampf gegen Kellerkind Huckarde-Westerfilde bestreiten. Mit gleich 3 Ersatzleuten war der Kampf nominell deutlich ausgeglichener als es die Tabellenplatzierung vermuten lässt. Zum Glück sprangen mit Ilya Dezent, Raphael Reinhardt und Michael Stadel gleich 3 Spieler aus der Bezirksliga ein.

Es ergaben sich folgende Paarungen:

Br. Rangnr. SV Mülheim-Nord 4 Rangnr. SU Huckarde-Westerfilde 1 4,5:3,5
1 27 Kuipers, Dustin 1 Cogan, Leonid 1:0
2 31 Schlenter, Rüdiger 2 Kaffanke, Benedikt ½:½
3 4001 Stoer, Agnes 3 Iwannek, Ralf ½:½
4 4002 Schmidt, Kevin 4 Lemke, Philipp 1:0
5 4004 Schürmann, Jan 5 Klemm, Joachim 0:1
6 35 Dezent, Ilya 6 Hoffmann, Peter 1:0
7 39 Reinhardt, Raphael-Timon 7 Klein, Hans-Joachim ½:½
8 5001 Stadel, Michael 8 Friemel, Reinhard 0:1

Der Kampf begann recht flott, da Ilya bereits nach knapp über einer Stunde den vollen Punkt einstreichen konnte. Der geneigte Laie hätte die Eröffnung wohl halbslawisch genannt, doch das von Ilya getaufte „dezente Angriffsschach“ scheint deutlich besser im Ohr hängen zu bleiben. Jedenfalls übernahm sich sein Gegner bei der Stabilisierung des Zentrums und vernachlässigte seine Königsflügelstellung.

Nur unwesentlich länger spielte Michael, doch leider mit dem falschen Ergebnis. In der Steinitz-Variante der französischen Verteidigung veropferte sich Michael deutlich und verblieb mit einer Figur weniger. Nach dem Damentausch blieb keine Hoffnung auf Gegenspiel sodass nurnoch ein Händedruck blieb.

Raphael hatte in der Eröffnung zwar das Zentrum mit Bauern besetzen können, doch machte sich dadurch auch angreifbar. Sein Gegner bot ihm Remis an als dieser soeben zu Vorteil kam. Daher war auch hier das frühe Partieende logisch.

Leider keinen guten Tag erwischte Jan. Durch den Aufzug des h-Bauern schwächte er entscheidend seine Königsflügelstellung, was sein Gegner stark mit der Positionierung eines Springers auf f5 ausnutzte. Leider kam dann auch noch ein taktischer Schnitzer hinzu der Jan die Dame und damit die Partie kostete.

Rudi hatte leichte Vorteile in seiner typischen Englisch/Reti-Stellung, da der gegnerische Damenflügel sehr wackelig aussah. Doch Rudi sah eine vermeintlich bessere Möglichkeit und forcierte einen Bauerndurchbruch im Zentrum. Wie sich herausstellte hatte sein Gegner aber noch eine Verteidigungsressource, die einen Übergang in ein Läuferendspiel ermöglichte. Dieses bot wohl für beide Seiten Siegchancen, doch am Ende standen nurnoch 2 Könige auf dem Brett, was im Allgemeinen nur für ein Remis reicht.

Den Ausgleich konnte ich beisteuern. In der italienischen Eröffnung konnte ich in der Eröffnung unter Aufopferung meiner Bauernstruktur am Königsflügel einen Mehrbauern gewinnen. Diesen musste ich zwar später noch einmal zurückgeben, doch ein leichter Vorteil blieb mir durch meine gut postierten Türme auch danach. Als bei meinem Gegner die Zeit knapp wurde startete dieser einen Angriff über die weißen Felder, den ich aber selber mit einem Mattangriff auskontern konnte. Mit kaum mehr als 10 Sekunden auf der Uhr war die Stellung kaum korrekt zu spielen und so gab mein Gegner einen Zug vorm Matt auf.

Dustins Stellung sah lange sehr vorteilhaft aus, doch nach dem Damentausch und der typischen Schließung der Rossolimo-Position kam beim Zuschauer kurz Zweifel bezüglich der Gewinnchancen auf. Doch da sowohl am Königs- als auch Damenflügel noch vorteilhafte Bauernvorstöße möglich waren blieb noch genügend Gewinnpotential. Zuerst brach der weiße Königsflügel zusammen, was gleichbedeutend mit der Aufgabe war.

Es stand 4:3, was die Partie an Brett 3 deutlich abkürzte. Obwohl sich Agnes durch schönes Springerspiel einen Mehrbauern erspielt hatte und das entstandene Endspiel wohl gewonnen war, bot sie Remis. Sowohl der Fahrer der Dortmunder als auch der Berichterstatter waren bei dem tollen Frühlingswetter sehr dankbar für diese mannschaftsdienliche Geste.

Durch diesen Sieg und der gleichzeitigen Niederlage von Altenessen rangieren wir nun auf Rang 1 der Liga. Doch viel wichtiger: Wir haben nun 3 Punkte Vorsprung auf Rang 3 und sind somit sicher unter den ersten 2. Sollte keine Mannschaft des Schachverbands Ruhrgebiet aus den NRW-Klassen absteigen wäre dies gleichbedeutend mit dem Aufstieg in die Verbandsliga. Um auf Nummer sicher zu gehen gilt es am letzten Spieltag gegen den Hervest-Dorstener noch einmal zu punkten. Vollen Einsatz sind wir außerdem unseren bisherigen Gegnern schuldig, denn Hervest-Dorsten mischt noch ordentlich im Abstiegskampf mit. Der letzte Kampf steht am 29. April an.