Am 6. September startete die 4. Mannschaft in die neue Saison. Nach dem Abstieg konnten wir uns mit Benjamin Nachbar, Moritz Kremer und Max Vavro verstärken. Dafür stieg Rüdiger in die 3. Mannschaft auf und Jan Schürmann und Marcel Kelm konnten in den Stammersatz rücken um sich vornehmlich auf ihre Ausbildung konzentrieren zu können.
Am ersten Spieltag ging es direkt gegen eine der stärkeren Mannschaften der Liga mit Eichlinghoven. Es kam im heimischen Schachzentrum zu folgenden Paarungen:
Br. | Rangnr. | SV Mülheim-Nord 4 | – | Rangnr. | SV Eichlinghofen 1 | 3,5:4,5 |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | 25 | Nachbar, Benjamin | – | 1 | Watzlawek, Markus | ½:½ |
2 | 26 | Simanowski, Mio | – | 3 | Kropp, Andreas | 1:0 |
3 | 27 | Schmidt, Kevin | – | 4 | Brockmann, Michael | 0:1 |
4 | 28 | Sokalskaja, Elena | – | 5 | Wloka, Sebastian | 0:1 |
5 | 29 | Sokalska, Viktorija | – | 6 | Dreier, Daniel | ½:½ |
6 | 30 | Stoer, Agnes | – | 7 | Dekhtyaryuk, Dimitri | ½:½ |
7 | 32 | Kremer, Moritz | – | 8 | Gitschel, Ralf | 1:0 |
8 | 4001 | Vavro, Maximilian | – | 11 | Horenburg, Oliver | 0:1 |
An Brett 1 ging es recht fix, da man eine wohl bekannte Dauerschach-Variante aufs Brett brachte, die auch schon so manchem Großmeister auf Turnieren das Preisgeld in der letzten Runde gesichert hat.
Wenig mehr war bei Agnes an Brett 6 los. Es wurden viele Leichtfiguren getauscht, ohne dass sich nennenswerte Schwächen bei einer Partei gefunden hätten. Der Remisschluss war somit nur folgerichtig.
Überraschend schnell gewann Mio an Brett 2. Er profitierte nach einem frühen Damentausch von der schwachen Königsstellung und der fehlenden schwarzen Figurenkoordination, sodass sich recht schnell auch ein Materialplus einstellte.
Den Ausgleich verantwortete Max an Brett 8. Mit dem gegnerischen Stonewall-Aufbau konnte er wohl nicht allzu viel anfangen. Sein Gegner jedoch startete einen starken Angriff am Königsflügel und überrannte Max dort schlichtweg. Hilfreich wäre hier vielleicht ein wenig mehr Zeiteinsatz gewesen.
Die restlichen 4 Partien gingen in die Zeitnotphase.
Viktoria hatte in einer Grünfeld-Variante den Bauern c4 gewonnen und halten können. Jedoch bekam Weiß das volle Zentrum dafür, was zu einem dynamischen Gleichgewicht führte. Schwarz musste darauf warten, dass Weiß weiter angreift, Weiß musste eine Schwäche im schwarzen Lager ausmachen. Nach längerem Lavieren einigte man sich auf Remis, da keiner von beiden das Gleichgewicht stören wollte.
Die erneute Führung bereitete Moritz an Brett 7. In der französischen Rubinstein-Variante stand er zunächst gedrückt, doch entwickelte sich nach ein paar Ungenauigkeiten seines Gegners eine ausgeglichene Stellung. In herannahender Zeitnot konnte Moritz einen Bauern gewinnen, der jedoch die Dame auf das etwas seltsame Feld a2 lockte. Glücklicherweise konnte er diese über a6 wieder ins Spiel bringen und gleichzeitig die luftige Stellung des Königs ausnutzen um einen sehr schönen Mattangriff zu starten. Ehe die Lichter ausgingen fiel bei seinem Gegner die Platte und wir führten mit 3,5-2,5.
Doch leider war dies der letzte Punkt, der heute auf unser Konto kommen sollte.
Olena musste schon seit geraumer Zeit mit einer Qualität weniger spielen. Sie hatte zunächst einen Einschlag auf h2 übersehen, der ihren König ins Freie zerrte und zum Qualitätsverlust führte. Als Zuschauer kam man aber immer wieder auf die Idee, dass ihr Gegner auch mehr als die Dame hätte herausholen können. Mit zunehmender Dauer konnte Olena tatsächlich aktives Spiel durch ihre Leichtfiguren entwickeln und alle im Team schöpften nochmal Hoffnung. Als dann aber ihr großer Trumpf, der Freibauer auf der d-Linie, abhanden gekommen war, war diese Hoffnung schon wieder zerschlagen. Der Rest war dann souverän von ihrem Gegner heruntergespielt.
Blieb also noch der Berichterstatter. In der Tartakower-Variante des Damengambits erreichte ich genau die Stellung, die ich mir erträume nur um dann keinen Plan zu entwickeln um weiterzuspielen. Seltsamerweise ging dabei auch noch so viel Zeit drauf, dass ich mich ab Zug 30 in relativer, ab Zug 35 in kritischer Zeitnot befand. In dieser machte ich nurnoch Abwartezüge um die Zeitkontrolle zu erreichen, während mein Gegner kontinuierlich seine Stellung verbesserte. Das endete dann im 39. Zug in einem Bauernverlust. Direkt nach der Zeitkontrolle übersah ich in bereits sehr schlechter Stellung die Angriffsidee meines Gegners, was das Leiden deutlich verkürzte.
Zum Auftakt also eine unglückliche 3,5-4,5-Niederlage. Mit ein bisschen mehr Fortüne wäre hier mindestens ein Unentschieden drin gewesen, aber gegen eine der stärkeren Truppen ist das auch kein Beinbruch. Am 27. September geht zur SG Gladbeck, wo dann hoffentlich die ersten Mannschaftspunkte auf dem Konto verbucht werden.
Kevin Schmidt