Nord 5 verliert im Spitzenduell

Mit denkbar schlechten Voraussetzungen ging die fünfte Mannschaft ins Topspiel gegen die zweite Mannschaft von Holsterhausen. Im Duell Erster gegen Zweiter mussten wir sowohl auf Michael (Familienfeier) als auch auf Michaela (kein Babysitter stand zur Verfügung) verzichten. Als am Samstag dann noch Erwin krankheitsbedingt absagte, war guter Rat teuer. Wie schon bei seinem ersten Ersatzspiel stellte sich Michael Stadel kurzfristig in den Dienst des Vereins. Nochmal ein großes Dankeschön dafür. Als weitere Ersatzspieler konnten Klaus Beckmann und Tamara Zatonskikh verpflichtet werden. Es ergaben sich folgende Paarungen:

Racherbäumer, Marcel- Stoer, Agnes ½:½

Harms, Andreas – Schmidt, Kevin ½:½

Imberg, Thorsten – Frank, Hartmut 1:0

Hermann, Jürgen – Vavro, Maximilian 1:0

Römer, Daniel – Dezent, Ilya 1:0

Warmbier, Robert – Zatonskykh, Tamara ½:½

Eusgeld, Michael – Beckmann, Klaus 0:1

Tecklenborg, Georg – Stadel, Michael 1:0

Holsterhausen ging aufgrund ihres hohen DWZ-Schnittes sicherlich als Favorit ins Rennen, doch zunächst zeigte Brett 1 keinerlei Ambitionen eine Partie zu spielen. Bereits nach Zug 3 bot er Remis an und mit Blick auf eine Differenz von fast 400 Punkten nahm Agnes auch an.

Sogar in Führung gingen wir, da Klaus Gegner nach bereits 8 Zügen klar schlechter Stand und auch noch eine Figur einstellte. Um kurz vor 12 konnte Klaus also bereits zum wohlverdienten Mittagessen übergehen.

Chancenlos zeigte sich Max an Brett 4. Er versuchte es mit einem taktischen Schlagabtausch am Damenflügel, der aber wohl etwas verfrüht war, denn er blieb mit einer Qualität und 2 Bauern weniger übrig. Dies wurde dann vom Gegner (unter weiterem Materialgewinn) souverän verwandelt.

Leider das gleiche Ergebnis erspielte Ilya ein Brett tiefer. Er unterschätzte etwas die Angriffsmöglichkeiten am Königsflügel und musste sich dem geballten Angriff aller Figuren schließlich beugen. Selbst wenn das Matt am Ende noch hätte verhindert werden können, wäre mindestens ein Turm verloren gegangen.

Tamara merkte man an, dass sie nur wenige Male pro Jahr Turnierschach spielt. Bereits im 4. Zug griff sie fehl und der noch anwesende GM Daniel Fridman (er brachte sie direkt zum Spiellokal, dafür nochmal danke) dachte schon, er müsste nurnoch wenige Minuten warten und könnte seine Schwiegermutter direkt wieder heim nehmen. Doch Tamara bewieß Kampfgeist und stellte den Gegner vor genug Probleme um ihn zumindest in tiefe Grübeleien zu versetzen. Ihr Gegner verlor in einer immernoch besseren Stellung etwas den Faden und zog dann bei nurnoch 3 Minuten für 10 Züge die Notbremse und bot Remis. Da sie immernoch schlechter Stand und auch weiterhin einen Bauern weniger hatte, nahm Tamara auch an.

Ebenfalls Remis trennte ich mich von meinem Gegner. Im Londoner System musste ich mich einem Königsflügelangriff erwehren, der aber glücklicherweise nicht, wie zunächst befürchtet in einer schlechten Bauernstruktur endete, sondern mir sogar gute Angriffsmöglichkeiten einräumte. Ich suchte dann für den immernoch fragil aussehenden Königsflügel Gegenspiel im Zentrum und opferte einen Bauern. Dies war wohl verfrüht und mein Gegner hätte das entstehende Endspiel wohl entspannt auf Sieg spielen können, begnügte sich aber mit Blick auf den Spielstand mit einer Zugwiederholung und damit mit Remis.

Hartmut hatte es mit dem nominell stärksten Gegner seit seinem Comeback zu tun und zeigte, ähnlich wie im ersten Spiel gegen Kupferdreh Probleme mit der Uhr. Die Stellung sah zu jeder Zeit ausgeglichen bzw. vielversprechend aus doch mit wachsender Zeitnot musste Hartmut Zugeständnisse machen und verlor schließlich Haus und Hof ehe im 38. Zug die Uhr fiel.

An Brett 8 blieb also noch Ersatzmann Michael Stadel. Sein Gegner kam aktiver aus der Eröffnung raus und konnte ab einem gewissen Punkt entspannt auf 2 Ergebnisse spielen. Michael verteidigte sich tapfer, doch der Druck nahm immer weiter zu und spätestens als die ersten Bauern zu fallen drohten war nichts mehr zu holen.

Am Ende also eine 2,5-5,5-Niederlage, die mit Blick auf die glücklichen Remisen von Tamara und mir sogar noch höher hätte ausfallen können. Die Holsterhausener Mannschaft hat sich damit (und mit dem Sieg gegen den Tabellendritten Katernberg 4) als würdiger Tabellenführer und wohl auch Aufsteiger präsentiert. Für die 5. Mannschaft geht es in 3 Wochen am 23. Februar gegen Kettwig weiter.